»Eintracht« Mösbach beweist am Samstag, dass sie ein junger, pfiffiger und humorvoller Verein ist

 

Der Mösbacher Männergesangverein »Eintracht« hat einen niedrigen Altersschnitt und singt auch junge Musikliteratur. Da erklangen im Konzert am Samstag Rammstein und Die Prinzen. Den komödiantischen Höhepunkt setzte ein als Quintett getarntes Quartett.

 

Achern-Mösbach (sp). »Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich.« Dass diese Zeile aus Herbert Grönemeyers Song »Männer« auch heute gerade in Mösbach seine Berechtigung hat, durften die Besucher beim Konzert des Männerchors »Eintracht« am Samstag begeistert miterleben. Denn auf der Bühne standen nur Männer, Gastgeber war nun mal ein reiner Männerchor.

 

Die als »älteste badische Boygroup« angekündigte Gruppe »Vokal 5 mal« bestand ebenfalls nur aus Männern. Doch dem aufmerksamen Zuschauer fiel sofort auf, dass diese Spezialgäste mit herrlichen Stimmen und uriger Comedy nur zu viert im Scheinwerferlicht in der »Toskana der Ortenau« standen. Sie lüfteten später das Geheimnis um den unsichtbaren fünften Mann: Es war kein Geringerer als Friedemann Nikolaus, musikalischer Mentor des Quartetts und seit 18 Jahren mit großem Erfolg Leiter des Männerchors Mösbach. Damit war auch klar, wer die putzmuntere und um keinen Kalauer verlegene Boygroup verpflichtet hatte, die einst Erfolge mit ihrem Programm »Scherzinfarkt « gefeiert hatte.

Ohne Instrumente

Comedy mit A-capella-Gesang boten Jürgen Bauer, Frank Bauer, Hans-Joachim Bleier und Günther Droll als »Vokal 5 mal«, und das sehr niveauvoll und originell in geradezu perfekter Harmonie. Wenn jede Stimmlage nur einmal besetzt ist, müssen die Einsätze bei Songs wie »I Can See Clearly Now« und »Männer« exakt sein.

»Manche singen besser«

Getreu dem Motto »Manche singen Bass, manche singen besser« ließen sie dann Hans-Joachim Bleier als Solisten ran und der packte mit »Probier’s mal mit Bass« die Gelegenheit beim Schopf und sang sich hinunter bis ins tiefe Kontra A. Diesen Genuss krönten sie nach dem »Badkapp-Song« und dem heißen »Rock me« mit dem wunderschönen alten Volkslied »Wo’s Dörflein traut zu Ende geht« ihr Konzert.

Wer in der heutigen Zeit sagenhafte 40 Sänger mit einem Altersschnitt von 40 Jahren um den Vorsitzenden Johann Klumpp und Dirigent Friedemann Nikolaus formiert, der hat alles richtig gemacht. Dies haben die Zuhörer am Samstag zur erfrischenden Moderation von Michael Irsfeld in vollen Zügen genossen. Das Konzert der »Eintracht« stand unter dem Thema »Emotion« und bot ein attraktives Programm mit Hits wie »Halleluja« von Leonard Cohen, »Engel« von Rammstein und »Mann im Mond« von »Die Prinzen«. Es war zu spüren, dass viel Probenarbeit hinter den sauberen Darbietungen steckte.

Romantisches Lied

Wie breit gefächert das Repertoire ist, wurde an dem verträumten »Schifferlied« des Romantikers Friedrich Silcher deutlich, demgegenüber standen moderne alpenländische Lyrik im Stile von Reinhard Fendrich oder die wundersamen Abenteuer des Don Quijote zwischen Windmühlen und dem »Vogelbeerbaum«.

In allen Stilrichtungen war der Chor zu Hause, die Zuhörer waren begeistert und die Männer bewiesen eindrucksvoll, dass Mösbacher Frauen für die »schönsten Träume« sorgen können.

 

Dieses Konzert war reine Männersache