Humor und Gesang. Keine schlechte Verbindung. Unter dieses Motto jedenfalls hatte der Gesangverein Frohsinn Ottenhöfen am Samstagabend seineKonzert gestellt. Und die voll besetzte Schwarzwaldhalle bewies ein weiteres Mal, dass den Frühjahrskonzerten des Vereins ihr guter Ruf vorauseilt. 

 Die auf den ersten Blick unbekannten Moderatoren des Abends, Bruder Pauli (in Mönchskutte) und Wolf-Eberhard von Bosenstein (mit Federbuschhut), entpuppten sich rasch als die Chormitglieder Paul Knapp und Otto Schnurr, die alternativ sowohl die illustren Gäste im Saal begrüßten, als auch - ein bisschen kalauernd - die Informationen über Gesangsdarbietungen und Interpreten lieferten.

Als Gesangssolisten traten auf: Hubert Waltersbacher und Otto Schnurr, diesmal als er selbst. Er leitete auch mit dem Männerchor und dem wunderschönen Lied »Der kleine Narr« den Abend ein. »Ein kleiner Narr steckt doch in jedem. Mit Gesang das Leben meistern, weil man die Sorgen schnell vergisst. Und mancher Tag wird doch erst schön durch Narretei!« Was für eine Botschaft! So eingestimmt, konnte doch kaum mehr etwas schiefgehen, und wer zudem Wolfgang Hils, den künstlerischen Leiter des Chors als Dirigenten erlebte, dynamisch, intensiv und mitreißend, dem war klar, dass dort Enthusiasten am Werk waren, die mit Musik und Gesang das Leben ganz grundsätzlich bereichern. 

Fast 99 Luftballons

Am Klavier, sozusagen als musikbegleitendes Rückgrat, setzte der Leiter des MGV Eintracht Mösbach, Friedemann Nikolaus, die Akzente und präsentierte sich zugleich mit seinem Männerchor und wunderbaren Liedern.

 

Zuvor war da aber noch eine sichtlich begeisterte Kinderschar von der Erwin-Schweizer-Schule, die mit dem Song »99 Luftballons« für Entzücken sorgte und die mitgebrachten Ballons (natürlich ein paar weniger) an die Decke sausen ließen. Mit zwei weiteren Liedern ernteten sie und die Chorleiterinnen  Heike Glaser und Natalie Kirchner großen Beifall. 

Ein Glanzpunkt in Sachen Humor setzte ganz ohne Zweifel Otmar Schnurr, der ansonsten als Glossist als »Der Bruddler« unterwegs ist. Auf Urbadisch, trocken und bierernst erzeugte er als »Hausmeister« und »Notenwart« zwerchfellerschütterndes Vergnügen.

Natürlich will Otmar Schnurr sein Publikum »intellektuell nicht überfordern« wenn er ein paar Witze zum Besten gibt: Ein Mäusepaar liebt sich und der Mäuserich äußert anschließend: »Hoffentlich war das nicht alles für die Katz!«. Da blieb natürlich kein Auge trocken. 

Daran anschließend präsentierte sich der Frauenchor des Vereins mit »Hefe« und einem seinerzeit von der als Ulknudel bekannten Trude Herr gesungenen Titel »Ich will keine Schokolade, sondern lieber einen Mann!«. Das mochte man den Damen gerne glauben, und sie bekamen umgehend vom Männerchor die gesungene Frage gestellt: »Kann man Frauen trauen?«. Die konnte freilich nur rein rhetorischer Natur sein, und so ging es mit dem gemischten Chor und vielen bekannten Songs, wie »Mambo« von Herbert Grönemeyer und »Mona Mu« in die Schlussrunde. Im Finale standen sämtliche Mitwirkenden auf der Bühne und rockten mit dem Publikum um die Wette, dass die Mauern erbebten. Fazit von Humor und Gesang: Mit Bravour bestanden!