Mösbacher „Eintracht“ setzt Akzente mit „Lieder, die von Herzen kommen“ / Gunzi Heil als Stargast

„Männer sind auf dieser Welt ein-fach unersetzlich." Auf Grönemeyers Männer-Loblied, dargeboten vom Mösbacher „Eintracht"-Männerchor, antwortete der Kabarettist Gunzi Heil mit einem „klassischen Märchen über Arbeitgeberinnen und Arbeitnehme-rinnen" und würdigte damit „Frau Holle". In sagenhaften „100 Sekunden" erzählte Gunzi Heil zum Vergnügen des Publikums in der Drei-Kirschen-Halle seine urkomische Version des Märchens der „lieben Frau Holle" und den Töchtern der bösen Stiefmutter und schuf so ein köstliches Gegenstück zu den vielen männlichen Klangfarben. Gunzi Heil war der umjubelte Star eines „Chor-Events" mit neuen Akzenten. Dass der Männerchor Mösbach mit dem Vorsitzenden Johann Klumpp und Dirigent Friedemann Nikolaus immer wieder für besondere Überraschungen gut ist, bestätigte sich bei dem niveauvollen und höchst unterhaltsamen Konzert unter dem Thema „Männersache“. Dazu hatte der Chor mit einem enor-men Aufwand die Halle in einen originellen Konzertsaal verwandelt und lan-dete einen Riesenerfolg.

 

Die „Eintracht“ präsentierte in bester Qualität „Lieder, die von Herzen kommen“ und setzte Maßstäbe mit einem Konzert und einem Chor, der aus 40 Sängern besteht und viele junge Gesichter in seinen Reihen hat. Moderiert von Michael Irsfeld, reichte das Programm vom italienischen Bergsteigerlied „Benia Calastoria“ bis zu Grönemeyers Männer-Hymne, von „Ich wär so gerne Millionär“ im Stile der „Prinzen“ bis zum Titel „Engel“ der Rockband „Ramstein“. Das war ein gesanglicher Genuss und der setzte sich fort über „Santiano“ und „Under The Moon Of Love“ hin zu einem famosen Ausflug nach Afrika, als zu den Trommelklängen von „Dugu Ba“ Lieder wie „Mashiti“ und „Bawo Thixo Somandla" im afrikanischen Dialekt
„Xhosa" dargeboten wurden. Nach einem Stopp im Dschungel mit „The Lion Sleeps To- night" (Solist David Krumbacher) erklang mit „Out Of Africa" eine Hommage an den Bürgerrechtler Nelson Mandela. Das Konzert der etwas anderen Art bereicherten Andrea Noack (Gitarre) und Markus Uibel (Indianerflöten) mit wundervollen Klängen wie aus einer anderen Welt, als mit viel Gefühl und virtuosem Können indianische Melodien die Halle erfüllten. Für die absolute Krönung des Abends sorgte Gunzi Heil, der als Musikus, Imitator, Puppenspieler und vieles mehr einen ganz starken Auftritt hatte. Es war umwerfend, wie er mit „Äffle und Pferd" in Dialog mit den Gästen trat, anwesende Personen und eben Geschehenes humorvoll auf die Schippe nahm. Mit einer Puppe in Figur des Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki nahm er auch die Lokalpolitik so gnadenlos gut ins Visier, dass sich Ortsvorsteherin Sonja Schuchter und Bürgermeister Dietmar Stiefel vor Lachen bogen. Reine „Männersache" war die Ehrung verdienter Chormitglieder. So war es für den Vorsitzenden Johann Klumpp eine große Freude, die begeisterten Sänger Franz Wilhelm für 50 und Nikola Weber für 25 Jahre zu ehren und sich für deren Engagement im Verein zu bedanken. Roland Spether

2014 04 29 ABB