Männerchor Mösbach wurde für seinen Mut belohnt / Konzept kam beim Publikum bestens an

Reine »Männersache« war die Ehrung verdienter Chormitglieder. So war es für den Vorsitzenden Johann Klumpp eine Freude, die begeisterten Sänger Franz Wilhelm für 50 und Nikola Weber für 25 Jahre zu ehren und sich für deren Engagement zu bedanken. Fotos: Roland Spether Ausgezahlt hat sich für den Mösbacher Männerchor, beim Konzert neue Akzente zu setzen. Kultureller Genuss und Humor sorgten für einen gelungenen Abend.

 

Achern-Mösbach. »Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich«. Nur gut, dass nach Grönemeyers Männer- Loblied des Männerchors »Eintracht« der Kabarettist Gunzi Heil ein »klassisches Märchen über Arbeitgeberinnen und Arbeitnehmerinnen« sang und die Zuhörer in der Drei-Kirschen-Halle zum Toben brachte.

In sagenhaften »100 Sekunden « erzählte Gunzi Heil seine urkomische Version des Märchens von der lieben »Frau Holle« und den Töchtern der bösen Stiefmutter, schaffte mit den Mädels ein köstliches Gegenstück zu den vielen männlichen Klangfarben und war der umjubelte Star eines »Chor-Events« mit neuen, vollauf gelungenen Akzenten.

Dass der Männerchor Mösbach mit Vorsitzendem Johann Klumpp und Dirigent Friedemann Nikolaus immer wieder für Überraschungen gut ist, be st ät ig te sich bei dem nive auvollen und unterhaltsamen Konzert »Männersache«.

So landete die Eintracht einen Riesenerfolg, präsentierte in bester Qualität »Lieder, die vonHerzen kommen« und setzte Maßstäbe mit einem Chor, der aus 40 Sängern besteht, viele junge Gesichter in seinen Reihen hat und »der Liebe wert ist«. Darauf verwies Moderator Michael Irsfeld zu Beginn und diese Einschätzung zog sich wie ein roter Faden durch den Abend, bei dem der bestens disponierte Männerchor mit Friedemann Nikolaus ein Programm mit besonderer Note und geprägt von gegensätzlichen, aber angenehmen Klangfarben darbot. So reichte die Palette vom italienischen Bergsteigerlied »Benia Calastoria« bis zum herrlichen Titel »Engel « der Rockband »Ramstein«.

Das war ein gesanglicher Genuss und der setzte sich fort über »Santiano« und »Under The Moon Of Love« hin zu einem Ausflug nach Afrika, als zu den Trommelklängen von »Dugu Ba« Lieder wie »Mashiti« imafrikanischen Dialekt »Xosa« dargeboten wurden. Nach einem tollen Stopp im Dschungel mit »The Lion Sleeps Tonight« (Solist David Krumbacher) erklang mit »Out Of Africa« eine Hommage an den Bürgerrechtler Nelson Mandela.

Tränen der Freude

Das Konzert der etwas anderen Art bereicherten Andrea Noack (Gitarre) und Markus Uibel (Indianerflöten) mit wundervollen Klängen wie aus einer anderen Welt, alsmit viel Gefühl und virtuosem Können indianische Melodien die Halle erfüllten. Für die Krönung des Abends sorgte Gunzi Heil, der alsMusikus, Imitator, Puppenspieler und vieles mehr einen ganz starken Auftritt hatte und den Gästen Tränen der Freude in die Augen trieb. Es war umwerfend, wie er mit »Äffle und Pferd« in Dialog mit den Gästen trat, Anwesende und eben Geschehenes humorvoll auf die Schippe nahm und eine Show bot, wie sie in dieser professionellen Manier nur auf großen Bühnen zu sehen ist.

Mit einer Puppe in Figur des Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki nahm er über das Mitteilungsblatt die Lokalpolitik so gnadenlos gut ins Visier, dass sich nicht nur Ortsvorsteherin Sonja Schuchter und Bürgermeister Dietmar Stiefel vor Lachen bogen.

2014 04 29 ARZ