Rust. Mit der Jahresfeier des MGV Eintracht in der Rheingießenhalle ist in Rust schwungvoll der Auftakt in das neue Jahr gefeiert worden. Den gesanglichen Teil mit Liedern aus aller Welt gestalteten der Schulchor, der Gastchor MGV Eintracht Mösbach/Achern und die Gastgeber. Die MGV-Theatergruppe bot mit dem Schwank "Die Bierkur" in drei Akten wieder beste Unterhaltung. Der Abend wurde von Franz Gruninger moderiert.

Mit "Süßer die Glocken nie klingen" erinnerte der MGV Rust an die noch andauernde Weihnachtszeit. Im Anschluss daran begrüßte der MGV-Vorsitzende Manfred Kern die zahlreichen Gäste. Unter der Leitung von Swetlana Renz sang der MGV den amerikanischen Gospelsong "Down by the Riverside".

Mit Stolz verweist man in Rust immer wieder auf den großen Schulchor, der im Anschluss unter der Leitung von Daniela Kindilide und mit Klavierbegleitung von Christian Moser mit drei Liedern – "Zünd ein Licht an", "Ein Haus für die Kinder", "Winterzeit" – für Begeisterung sorgte. Danach präsentierte sich der junge Männerchor aus Mösbach unter der Leitung von Friedemann Nikolaus mit fünf Liedern. Der Chorleiter ist Berufsmusiker, begleitete den Chor auch am Klavier und hatte alle Lieder selbst arrangiert. Bereits beim Eingangslied, dem Gospel "My Lord, what a morning" wurde deutlich, dass sich der Chor auf hohem gesanglichen Niveau bewegt.

Sänger verzichten komplett auf Noten

Die Sänger verzichteten gänzlich auf Noten, so war eine starke Verbindung zum Dirigenten mit hoher Präsenz möglich. Es folgten "Out of Africa", "Rio Grande" von den Schürzenjägern, "Freiheit" von Marius Müller-Westernhagen und "Hundert Mann" von Freddy Quinn. Mit der Zugabe "Männer" von Herbert Grönemeyer nahmen sich die Sänger aus Mösbach selbst auf den Arm. Langer Applaus der Zuhörer war ihnen sicher.

Noch einmal trat der MGV Rust auf die Bühne. Er begann mit "Der wilde Westen" (Truck Stop) und "Always look on the bright Side of Life" (Monty Python). Beim Lied "Halleluja" (Leonhard Cohem) überraschte der Solist Harald Lehmann die Zuhörer mit seiner warmen Baritonstimme, für die er viel Beifall erhielt. Der Chor wurde von Berthold Scherer (Gitarre) und Marcel Koch (Schlagzeug) begleitet.

Wie erwartet, ging es nach der Pause auf der Theaterbühne mit "Die Bierkur" wieder sehr turbulent zu: Es ist schon ein Kreuz mit den Mannsbildern, wenn sie tagtäglich vom Stammtisch mit einem Mordsrausch nach Hause kommen. So auch bei den drei Bauern Andreas Vogelmeier (Stefan King), Lorenz Meier (Uwe Kern) und Bauer Huber (er trat nicht in Erscheinung). Die verzweifelten Frauen Resi Vogelmeier (Renate Schindler), Kathi Meier (Svenia Schwörer) und Urschel Huber (Elena Hauser) finden Rat bei dem Hausierer Pauli Eder (Marius Hauser), der mit einer seltsamen Bierkur weiteres Ungemach abwenden will. Er hat nämlich die Medizin (Abführmittel), die den dreien das Saufen austreiben soll.

Es kommt, wie es kommen muss: Die Finte der Frauen fliegt auf und es ging so richtig rund in den Familien. Die Männer warteten nun den nächsten Besuch des Hausierers und Ideengebers Eder ab, um ihm eine kräftige Abreibung zu verpassen. Neben den Streitereien ist da noch die recht einfältige Magd Nandel (Simone Feißt), die auf der Suche nach einem Mann ist. Das "Opfer" ist Knecht Sepp (Michael Schwörer), der mit den Liebesbezeugungen von Nandel aber nichts anzufangen weiß.

Die Rollen waren den Laienschauspielern wie auf den Leib geschrieben. Sie spielten ihre Rollen überzeugend und mit Leidenschaft. Die Erfahrung aus vielen Jahren auf der Bühne kamen ihnen zugute. Die Besucher hatten viel Spaß und dankten der Gruppe um Regisseur Stefan King und Souffleur Sven King mit langem Applaus.