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- Geschrieben von: Ewald Klumpp
- Kategorie: Zeitungsberichte
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Konzertereignis im Kirschendorf: „Next Generation“ trifft Mösbacher Männerchor
Viel Rhythmus und Super-Show
„Next Generation“ steht für Jugend, Leidenschaft und für Chorgesang, der mit heißem Rock und fetzigem Sound wie von einem anderen Stern zu kommen scheint. Dies und noch viel mehr erlebten die Besucher des Konzerts „Männerchor Mösbach meets Next Generation“ in der Drei-Kirschen-Halle, das in dieser Art einmalig war, in allen Variationen faszinierte und zum großen Finale der künftigen Generation von Chorsängern wahre Beifallsstürme entfachte.
„Wir wurden nicht geboren, um zu gehorchen“, hieß es in dem Song „We Weren’t Born To Follow“, den die Moderatoren mit einem Lächeln auf den Lippen ankündigten und verfeinerten: „Wir wurden schließlich nicht dazu geboren, immer das zu tun, was die Erwachsene von uns wollen“.
Diese Aussage steht für die andere, junge Art des Singens steht, eben für „The New Art Of Voice“ – „Die neue Kunst der Stimme“ – die Michael Anarp seit 2009 mit Kindern und Jugendlichen von Chören aus Kartung, Lichtenau, Wintersdorf, Winden und Ottersdorf entwickelte und als ein Projekt des Mittelbadischen Sängerkreises zu einem Riesenerfolg führte.
Diesen erlebte nun auch die Sängerhochburg Mösbach, die im Jahr „eins“ nach dem 125. Chorjubiläum erneut für ein konzertantes Glanzlicht sorgte. Denn die fabelhaften Stimmen, der „heiße“ Rock und die super Show elektrisierte die Zuschauer von den ersten Takten an und keiner blieb ruhig auf den Stuhl sitzen, als Chor und Band mit „Africa“ in die Session starteten und junge, moderne und kreative Gesangskunst vom Feinsten darboten. Es schien, als hätten die Akteure Musik und Gesang im Blut, so inspiriert und ausdrucksstark kamen sie rüber.
Das war ganz großes Kino, das „Next Generation“ in der Formation Jugendchor den Mösbachern und deren Gästen kredenzte, von denen viele von Gesangvereinen kamen und ein echtes Zukunftsmodell des Chorgesangs bewundern konnten. Sicherlich ist dies außergewöhnlich und kann nicht überall verwirklicht werden, aber Next Generation ist ein Beleg dafür, dass es funktioniert.
In diesem Sinn ließen es die Jugendlichen entlang von Songs wie „Superheroes“, „All About That Bass“ oder „Don’t Stop Believing“ so richtig krachen, die sich mit viel Rhythmus und Beat zu einer gesangliche Offenbarung formten. Das ganze wurde garniert von famosen Solisten wie Denise Oneyoma, Karoline Lindt und Tatjana Walter, die mit nuancierter Stimmkultur und eine Leistung auf hohem Niveau glänzten. Eine Gala an Gesang, Show und Feeling bot Denise Oneyoma mit dem groovigen „Uptown Funk“, auch Gina Köhler war mit dem ewig jungen „Stairway To Heaven“ bärenstark.
„Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich“. Diesem Loblied der Eintracht-Sänger ganz im Stile von Herbert Grönemeyer und stimmten alle zu. Denn in Mösbach wird unter der Leitung von Friedemann Nikolaus ein feiner und attraktiver Männerchorgesang sogar mit rockigen Klangfarben von Rammstein, Santiano und Miles gepflegt, der bestens zu Next Generation passte und eine besondere Note des Männerchors unter dem Vorsitz von Johann Klumpp hervorhob. Denn mit 38 Sängern und einem Durchschnittsalter von 45 Jahren ist der Chor in der Region schon ein besonderer Klangkörper, der durchaus auch „Engel“ der Heavy Metal Band „Rammstein“ singen kann.
Kompetent begleitete Michael Irsfeld die Sänger durch ihr Konzert, das mit Liedern wie „Amen“ von Drafi Deutscher und Gedanken wie „Liebe ist die Kraft, die das Leben möglich macht“ auch tiefgründige Melodien bot. Dazu gehörte auch das Friedenslied der 60er Jahre „Sag mir wo die Blumen sind“, und der Song von Marius Müller-Westernhagen: „Freiheit“. Roland Spether