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- Geschrieben von: Ewald Klumpp
- Kategorie: Chronik
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In der GV am 26.1. 85 können 21 Sänger
für treuen Probebesuch geehrt werden. Der 1.
Vorstand Walter Maier, der aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidieren will,
wird in geheimer Wahl einstimmig wiedergewählt.
Ein großer Vertrauensbeweis für den fleißigen und gewissenhaften Vorstand,
dem er sich nicht entziehen kann.
Neben den Theatervorführungen werden
die Fastnachtsveranstaltungen immer beliebter. Einen großen Anteil daran hat
vor allem die "Dorfbrätsch", dargestellt
von Konrad Sutterer; er ist der
Motor der MGV Fastnacht. Natürlich ist er auf die Mithilfe aller angewiesen, um
seine Ideen umsetzen zu können. Darum soll hier auch allen Akteuren, besonders
den Näherinnen der vielen farbenprächtigen Kostüme gedankt werden.
Die Strapazen des Vatertagsfestes mit
Zeltauf‑ und ‑Abbau, Transport der Bühne mit Auf‑ und Abbau, Schmücken und
Bestuhlen des Zeltes u. ä. zermürben die Sänger. Viele müssen für dieses Fest
einige Tage, der Vorstand eine ganze Woche Urlaub opfern. Am schlimmsten sind
die Festtage, die vom Mittwochnachmittag bis Freitagmorgen dauern. Manche
kommen in dieser Zeit nicht ins Bett. Stellvertretend für diese darf Rechner Otto Busam genannt werden. Für
den Vorstand bedeutet das Vatertagsfest eine Schlankheitskur, bei der er bis zu
10 Pfund an Gewicht verliert. Zermürbend sind auch die obligatorischen
Schlägereien nach Mitternacht, die von den bekannten "starken
Männern". inszeniert werden.
Nach den Aufräumungsarbeiten ist die
Einladung zum "Restle-Essen" sehr beliebt. Nun weiß jeder, alles ist
wieder überstanden. Doch dieses Jahr wollen nur wenige dieses Dankeschön des
Vereins annehmen. Es kommen nur wenige. Wie gesagt, das ist verständlich, aber
trotzdem ärgerlich für den Gastgeber. So lesen wir auch im Protokoll: "Was
würdet ihr sagen, wenn ihr 10 Gäste eingeladen habt, und es kommen nur zwei,
und du als Gastgeber bleibst auf dem gerichteten Essen sitzen?" Die
Müdigkeit wirkt sich auch noch einen Tag später aus, als der Verein in der
Frühmesse singen soll. Nur 5 8 % der Sänger sind gekommen.
Allen wird noch die Kommödie um das
Gruppenbild am 13.10. 85 in Erinnerung sein. Bis der Photograph
"knipsen" kann, vergeht fast eine ganze Stunde; solange braucht der
Verein, bis im Lochhof jeder auf seinem richtigen Platz steht. Das Jahr hat es
wirklich in sich. Zur Müdigkeit ist die Schwerhörigkeit dazugekommen. Nur so
ist zu erklären, daß bei dem Auftritt am 20. 10. 85 in Wagshurst viele fehlen,
und das Häuflein der Getreuen zaghaft und verscheucht auf der Bühne steht.
Die Sonderprobe am 1. 8. findet einen
gemütlichen Abschluss bei der Kreuzberghütte, wo bei Kerzenschein, Brezeln und
Gesang das vom Zeltverleih Maler aus Neuweier gespendete Bier ausgeschenkt
wird. Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch der Vollmers Mühle in Seebach am
29. 8. 85. Dort wird uns das Funktionieren der Mühle erklärt, das Schneiden des
Kienspans gezeigt, das Spinnen der Wolle zum Faden vorgeführt und soeben
geplumpte Butter mit knusprigem Bauembrot zum Apfelmost serviert. Die Stimmung
ist hervorragend. Mit einer Erdöllampe versorgt, die wir trotz hellen
Mondenscheins am Wald entlang brauchen, kommen wir in Seebach beim Bus an, der
uns wieder nach Mösbach zurückbringt.