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- Geschrieben von: Ewald Klumpp
- Kategorie: Zeitungsberichte
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Ein Luxusleben erhofften sich die besten Kumpels Max Steiner (Ewald Klumpp, rechts) und Manfred Hasenberger (Matthias Streck) von der dubiosen Erbschaft von »Klunker Ede« bei den Theaterabenden in Mösbach. Foto: Roland Spether Achern-Mösbach (sp). Die Bühne für ein Lustspiel der Spezialmarke Männerchor »Eintracht« Mösbach war bereitet, als das Ensemble am Freitag und Samstag in der zweimal vollbesetzten Drei-Kirschen-Halle »Kaviar und Hasenbraten« servierte.
Die Aufführungen im 90. Jubiläumsjahr der Theatergruppe waren ein Volltreffer, die vielen Gäste waren begeistert. Das Ensemble mit Regisseur Hans Peter Doll und Vorsitzendem Johann Klumpp an der Spitze präsentierte mit köstlichem Humor schönes Laienschauspiel, das 1927 mit Pfarrer Josef Nitz und dem Vorsitzenden August Doll begann und sich nach dem Krieg mit engagierten Mösbachern wie Franz Merkel, Alois Schott und Fritz Roth fortsetzte. Bei der Neubelebung der Theater-Kultur erwarben sich vor allem Oberlehrer Josef Fahrländer und Pfarrer Franz Graß große Verdienste als Ideeneber und Regisseure.
Plötzliche Erbschaft
Dass »Wurscht us de Büx« immer noch besser schmeckt als »Kaviar mit Schampus« war den besten Kumpels Max Steiner (Ewald Klumpp) und Manfred Hasenberger (Matthias Streck) schnell anzumerken. Probleme hatten sie, das plötzlich aufgetauchte »Erbe« in Form wertvoller Diamanten ihres alten Weggefährten »Klunker Ede« geheim zu halten, der kurz vor seiner Entlassung aus dem Knast verstarb.
Als dann auch noch die Ehefrauen Elvira Steiner (Maria Doll) und Reinhilde Hasenberger (Sabrina Huber) mit Tochter Nathalie (Steffi Schoch) ihren cleveren Gatten »Knödel mit Soße ohne Hasenbraten« servierten, war Feuer unterm Dach.
Uriger Mutterwitz
Es war ein Genuss, die Spielfreude der Akteure mit köstlichen Running-Gags wie »Min Navi findet Wooserscht net« zu erleben. Über drei lange Akte hinweg hatten sie eine gehörige Portion Text zu lernen. Doch mit viel urigem Mutterwitz zwischen stibitztem Hasenbraten und feschen Beinen auf flotten High-Heels lief die Mösbacher Lebensfreude zur Höchstform auf. Tina Karcher und Sandra Kientz hatten die Schauspieler perfekt gestylt.
Dorfpolizist Rudolf Held (Manuel Klumpp) und dessen Ehefrau Waltraud Held (Sabine Wanner) rochen ebenso den diamantenen Braten wie die angeblichen Feriengäste Nikolaus Kugler (Marcell Doll) und Konstanze Markert (Verena Reith).
Doch am Ende sollte sich das »Diamant-Pärchen« mit einer Tüte voller Lockenwickler aus dem Staub machen. Unterdessen hatten sich die Ehefrauen das Geld aus einem Teil der verkauften Diamanten geschnappt und jede Menge Pakete mit neuen Klamotten flatterten ins Haus, Erklärungsversuche für den plötzlichen Reichtum inklusive. Die waren dann auch so perfekt, dass die Damen ebenso auf ihre Kosten kamen wie die beiden Kumpels, die noch bis in die »Zeit der Rollatoren « im Geld schwimmen.