Unter dem Motto »Baden schaut über den Rhein« fand am Sonntag ein großes Konzert im Dom von Speyer statt, an dem auch hiesige Chöre mitwirkten. Foto: Rainer Wollenschneider Speyer/ Rheinau (wo). »Gesungen ist doppelt gebetet!«, war der Kommentar des Speyerer Domdekans Christoph Kohl nach dem Konzert »Baden schaut über den Rhein« und den zirka 2000 Personen, die am Sonntag das Musikerlebnis im größten romanischen Dom der Welt verfolgt hatten. Zum zwölften Mal war es dem Muggensturmer Udo Heidt gelungen, Musikformationen aus Baden zu einem Konzert zusammenzubringen. Diesmal handelte es sich um die Stadtkapelle Rastatt und dem Kammermusikkreis Rastatt, verstärkt durch Mitglieder der Musikschule Gernsbach, dem Männerchor Hanauerland, dem MGV »Eintracht« Mösbach und MGV »Concordia« Renchen- Ulm, sowie einem Frauenchor. Neben 30 Orchestermitgliedern und 30 Streichern waren etwa 120 Sänger im Altarraum des Doms präsent, dazu noch die Solisten.

Paralleles Dirigat

Der Rastatter Orchesterleiter Joachim Kölmel hatte eigene Arrangements für den Klangkörper geschrieben und die Chorleiter Willi Kammerer und Friedemann Nikolaus harmonierten bei ihrem manchmal parallelen Dirigat prächtig. Dazu kam die faszinierende Akustik des Doms mit dem angenehmen Nachhall. Das festliche Programm gestaltete sich mit 16 Stücken sehr abwechslungsreich. Schon der Einstieg von Holger Becker an der Domorgel sorgte für voluminösen barocken Glanz. Ein Genuss auch die Trompetensolisten Armin Kühn und Jürgen Langmaier, die im Duett mit dem Elsässer Frédéric Messner viel Beifall ernteten.

Was die Einzelstücke der Rastatter Stadtkapelle betrifft, so hatte Joachim Kölmel den Bogen weit gespannt und viele Möglichkeiten des Ensembles ausgelotet. Bewegte er ich bei »Think of me« in der Musicalwelt des Andrew Lloyd Webber und »Once upon a time« in der des Films von Ennio Morricone und Whitney Houstons »One moment in time«, war auch MC Brooms »The Rose«, hier mit Messner als Solist in Harmonie mit dem Streichensemble, etwas Besonderes.

Klassisch, überwiegend im sakralen Bereich orientiert, präsentierte sich der Gesamtchor. Hier war der Song »Mashiti« aus Südafrika ein Einstand nach Maß und »Sancta Maria" von Johann Schweitzer eine großartige Demonstration für den Chorgesang.

2015 05 05 ARZ