Der Mösbacher Männerchor sieht sich auf einem guten Weg in die Zukunft
Achern-Mösbach (sp). Lobeshymnen und viele Worte der Anerkennung gab es beim Festbankett zum 125. Jubiläum des Männerchors „Eintracht“ in Mösbach. „Wir können mit Stolz auf einen Verein blicken, der eine lange Tradition hat und seinen Platz in der Moderne fand“, so Ortsvorsteherin Sonja Schuchter, die bei der Geburtstagsfeier als Festpräsidentin den richtigen Ton traf. „Als Ehrengabe lade ich die Sänger zum Schnitzelessen in Schuchters Garten ein“ erklärte sie.
Dass Mösbacher Männer stets frohe Lieder auf den Lippen haben, bestätigte sich seit 1890. Die mehr als 40 Sänger standen mit Dirigenten Friedemann Nikolaus im Rampenlicht und präsentierten sich mit einem Durchschnittsalter von 49 Jahren. Davon können andere Männerchöre landauf und landab nur träumen, und deshalb wurde diese erfreuliche Tatsache immer wieder betont. „Wir machen uns auf den Weg in die Zukunft“, meinte der Vorsitzende Johann Klumpp, doch bei aller Freude über das dicke Jubiläumslob räumte er mit den Worten eines zum Repertoire gehörenden Songs von Xavier Naidoo ein: „Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer“.
Die Gründerväter von „Anno dazumal“ wären hellauf begeistert gewesen und hätten sich sofort in den Männerchor eingereiht, als dieser zum Auftakt einer kurzweiligen und unterhaltsamen Feier Kostproben seines Könnens gab. „My Lord What A Morning“ lautete der Gruß an die Gäste, die einen famosen Männerchor mit sauberem Klangbild erlebten. Nach der erfolgreichen Ära von Alfons Brommer mit über 30 Dirigentenjahren übernahm im Jahr 2000 Nikolaus Friedemann den Dirigentenstab und studierte mit dem Chor ein breites Repertoire ein, das von Titeln von Grönemeyer und Müller-Westernhagen bis zu romantischen Heimatliedern reicht. Dies belegte der Jubilar eindrucksvoll mit Liedern wie „Freiheit“ und „Rio Grande“ und mit einem Auftritt, der wie das gesamte Festbankett mit Bildern von Konrad Sutterer, herzlichen Glückwünschen des Patenvereins „Frohsinn“ Önsbach mit Männer- und Frauenchor (Dirigent Bernd Angstenberger) und bester Unterhaltung des Musikvereins Mösbach (Dirigent Michael Maendlen) in die Annalen der „Eintracht“ eingehen wird.
Was das Geheimnis des Männerchors ist, zeigte Festpräsidentin Sonja Schuchter auf. Denn mit „Visionen, Leidenschaft und Herzblut“ lasse sich Großes schaffen, wobei sie das breite Liedgut für alle Altersgruppen und die Öffnung für den Zeitgeist anführte. „Wir sind Menschen vom Land, die sich in der Moderne zurecht finden müssen“, betonte sie in ihrer Laudatio auf den Jubilar, der seit fast 90 Jahren auch mit seinem Laientheater begeistere, Veranstaltungen wie das Hof- und Apfelfest kreierte und im Dorf eine „hohe Wertschätzung“ genieße.
Vorsitzender Johann Klumpp ehrte die Sänger Josef Baumann und Klaus Wilhelm für 50 Jahre Treue. Für 40 Jahre wurde Otto Busam geehrt, für 15 Jahre Friedemann Nikolaus. Es sei Verdienst des Dirigenten, dass der Chor musikalisch im „Trend der Zeit“ liege.
„Gesang ist ein wichtiger Beitrag zur kulturellen Infrastruktur in unserer Stadt, ohne sie wären wir ein Stück ärmer“, so Oberbürgermeister Klaus Muttach. Herausragend in Mösbach sei, dass der Jubilar alle Generationen repräsentiere und auch über den Gesang hinaus eine wertvolle Bereicherung für das Dorfleben sei. Neben der Ehrengabe der Stadt hatte Klaus Muttach auch die neue Bestuhlung der Drei-Kirschen-Halle „mitgebracht“, die ihre erfolgreiche Premiere feierte.
„Die Chöre leisten einen klangvollen Beitrag zum kulturellen Leben in ihren Gemeinden“, so Rolf Peter, Präsident des Mittelbadischen Sängerkreises (MSK), der auch seitens der neu formierten Sängergruppe Süd gratulierte. Der Jubilar sei bekannt als ein engagierter Verein mit großen Konzerten und guter Jugendarbeit.
 
2015 04 ABB