Lustspiel in Mösbach: Unternehmungslustige Ehepaare stellen Kurbetrieb auf den Kopf
Achern-Mösbach (sp). Dass ein „Urlaub vom Ehebett“ wahre Wunder bewirken und Cocktails der Marke „Sex on the Beach“ die Lebensgeister in allen Variationen wecken kann, lässt sich nur im idyllischen Mösbach erleben. Denn da heißt derzeit das Motto „Morgens Fango, abends Tango“: Das Theater-Ensemble des Männerchors „Eintracht“ ließ an Dreikönig so richtig die Puppen tanzen mit einem Lustspiel, das zwischen dem Verkauf von Sauen bis zum erträumten Seitensprung mit dem „Kurschatten“ einen herzhaften Lacher nach dem anderen produzierte. Wer mitlachen möchte, kann dies nochmal am Samstag, 9. Januar, ab 19 Uhr: Für die zweite Vorstellung gibt es noch wenige Karten.
Dass Mösbach auch eine Hochburg des Laientheaters ist, zeigt die Tatsache, dass der Männerchors vielen fleißigen Akteuren um den Vorsitzenden Johann Klumpp mit zwei voll besetzten Hallen in das neue Jahr startete. Bereits 1927 wurden unter des Regie des Pfarrers und großen Förderer des Dorflebens, Josef Nitz, die ersten Stücke aufgeführt und diese Tradition wird bis heute mit viel Liebe und noch mehr Freude unter der Regie von Hans Peter Doll gepflegt. Typisch Mösbach ist auch, dass im Kulissenbau wahre Meisterwerke entstehen. Die Theaterhandwerker waren Dieter Doll, Norbert Klumpp und Franz Schott, während Tina Karcher und Manuela Hertel dafür sorgten, dass die Bühnenakrobaten vom flotten Feuerwehmann im „Löscheinsatz“ über die topmodische Gemahlin im Sportdress von „Anno Dubak“ bis zu heißen Bienen ohne Geld, aber auf Männerfang tip-top gestylt waren. Es war ein Genuss, die Spielfreude der Akteure zu erleben, die mit urigem Mutterwitz und originellen Gags aufwarteten.
„Spare niemals dein Geld und verkaufe auf gar keinen Fall deine Schweine“. Diesen Fehler ihres Lebens machten Ehemänner wie Oswald Krause (Ewald Klumpp) und Emil Lautenschläger (Manfred Doll), die stets allein nach Bad-Peterstal in Kur fuhren und dort kräftig auf den Putz klopften, während die Ehefrauen Helga Krause (Maria Doll) und Betty Lautenschläger (Anette Ohnmacht) treu und brav die grunzenden Borstenviecher hüteten und in den Mond schauen konnten. Endlich wachten sie auf und kamen auf die glorreiche Idee, mit ihren Helden in die Karibik zu jetten und kreuz und quer übers Mittelmeer zu fahren. Das schlug ein wie ein Blitz. Schnell wurde mit Kamerad Max Kaiser (Manuel Klumpp) eine Feuerwehrübung mit „flüssigem Ausklang“ abgehalten, doch alles half nichts, die Koffer waren schon gepackt.
Zur Überraschung aller ging es allerdings nicht in ferne Lande, sondern mit dem Bus nach Bad-Peterstal. Hier hechelten Männlein wie Weiblein einem Kurschatten nach dem anderen nach, die aber alle das Problem hatten, dass sie einen Dummen suchten, der das Partyleben bezahlt. Die Heiratsschwindler Ferdinand van Cartier (Bernd Sutterer) und Adalbert Baron von und zu Stadelhofen (Mathias Streck) landeten bei den abenteuerlustigen Hausfrauen, während deren Göttergatten mit wehenden Fahnen in die Fänge der ziemlich hübschen Mädels Chantal (Katja Huber) und Jacqueline (Steffi Koch) hüpften. Die Masseure Harry Gruber (Marcel Doll) und Susi Weber (Verena Reith) standen mit coolen Tipps zur Seite und so entwickelte sich ein köstliches Szenario, bei dem der Kurbetrieb zur hellen Freude der Zuschauer unter Volldampf stand.
2016 01 08 abb