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- Geschrieben von: Ewald Klumpp
- Kategorie: Chronik
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Am 9. 1. spielt die Theatergruppe in
Sasbachried. In der Vorstandssitzung am 20. 1. entscheidet die Vorstandschaft,
daß zwei eigene hochempfindliche Mikrophone angeschafft werden, die beim
Theaterspiel und bei den Konzerten verwendet werden sollen. Ein bisher
unbekanntes, doch schon seit einiger Zeit in den Zeitungen herumgeisterndes
Thema kommt auf den Tisch und erhitzt die Gemüter: die Vereinsbesteuerung. Alle wissen vom Hören - Sagen, niemand weiß
etwas Genaues. Man ist sich einig: ohne Steuerberater geht es sicher nicht.
Schon 10 Jahre lang hat Otto Busam das Rechnersamt inne, wird
in der GV am 3 1. 1. 87 festgestellt und Busam für seinen treuen und
gewissenhaften Dienst geehrt. Die anstehende Neuwahl des 1. Vorstandes bringt lähmendes Schweigen; den Walter Maier stellt das Amt aus
beruflichen Gründen zur Verfügung. Doch die Versammlung redet ihn regelrecht
weich. In seiner Gutmütigkeit, zwar schweren Herzens, gibt er nach und
übernimmt das Amt noch einmal für ein Jahr. War das nicht eine regelrechte
Vergewaltigung? Doch die Versammlung ist zufrieden unter dem Motto: "Gott
sei Dank, er macht es wieder." Walter Maier aber hat ein schweres Herz. Er
weiß, daß er beruflich Schwierigkeiten bekommen könnte. War es recht, ihm
dieses Amt noch einmal aufzuschwätzen? Sicher nicht! Der Verein sollte lernen,
wenn ein Mann der Vorstandschaft, der viele Jahre dem Verein treu gedient hat,
Gründe hat, sein Amt aufzugeben, diese persönlichen Gründe auch anzuerkennen.
Die nächste Entscheidung steht an‑
Vatertagsfest auch 1987? Viele hoffen, daß eine klare Entscheidung getroffen
wird. Viele ließen sich umstimmen durch Außenstehende und entschieden sich für
das Fest. Das Abstimmungsergebnis: 50 zu 50. Erinnerung an die Vorkommnisse im
vergangenen Jahr, an die immer größer werdenden Unkosten und an die
bevorstehende und nicht mehr zu verhindernde Besteuerung der Vereine sind die
Verantwortlichen über das Ergebnis enttäuscht. Also noch einmal schweren
Herzens: Vatertagsfest '87.
In einer vollbesetzten Halle wird am
26. 2. Fastnacht gefeiert. In Erinnerung bleiben: der Ohrwurmtanz, die zwei
Hamperle Franz Hund und Josef Baumann, der Liedvortrag von Dora und Gabi Maier,
Roswitha Sutterer als "ärmste Frau", Karlheinz Sutterer und Franz
Wilhelm als "Kessler‑Zwillinge", der Tanz der Frauen, die Amtsstube
von Johann Klumpp und Artur Wilhelm und als Schlußpunkt die
"Dorfbrätsch" Konrad Sutterer.
Am 24. März wird das Singen bei
Hochzeiten neu geregelt: gesungen wird, wenn die Hochzeiten in zumutbarer
Entfernung und an einem schulfreien Samstag oder am Nachmittag stattfinden.
Der Vereinsausflug am 24. Mai zum
Frankfurter Flughafen bringt beim Mittagessen eine Überraschung. Jeder bekommt
ein Viertel Wein auf den Tisch gestellt. Der Spender meldet sich alsbald: Arnold Schindler. Schindler, der bisher
von Oberkirch nach Mösbach zur Probe fuhr, will sich auf diese Weise vom Verein
verabschieden. Zum guten Wein passen die traurigen Gesichter nicht. Der 1. Bass
verliert einen treuen und zuverlässigen Sänger. Mit wem sollen wir diese Lücke
schließen?
Der "Bunte Abend" zum
Vatertagsfest mit dem Jodlerkönig Franzl Lang und den
"Tschirgantspatzen" lässt keine Stimmung aufkommen. Draußen regnet es
in Strömen, und das Zelt ist nur bis zu 70 % besetzt. Auch der Hauptfesttag
läuft schleppend ab, und erst am Spätnachmittag und am Abend füllt sich das
Zelt einigermaßen und kommt Stimmung auf. Die alljährliche Schlägerei vor der
Biertheke findet statt; doch wird zum guten Glück niemand verletzt. Das Jahr
bringt noch viele Verpflichtungen bei Geburtstagen, Silbernen Hochzeiten und
eine Goldene Hochzeit: Karl Hamel und Frau Maria.