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- Geschrieben von: Ewald Klumpp
- Kategorie: Chronik
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Wieder muß das Singen bei Geburtstagen oder Beerdigungen neu geregelt werden. Es wird beschlossen, daß dem aktiven Sänger bei 75, 80, 85, 90 und mehr Jahren gesungen wird (der Verein rechnet mit einer robusten Gesundheit seiner Sänger); ebenso bei der Beerdigung mit Kranzniederlegung. Dasselbe gilt für das passive Mitglied, wenn es vorher aktiv war. 1953 wird noch dazugefügt; es wird auch bei Angehörigen aktiver Sänger gesungen, wobei zu den Angehörigen zählen: Vater, Mutter, Frau und Kinder ab 14 Jahren.
Inzwischen laufen die Vorbereitungen zum 60‑jährigen Gründungsfest auf Hochtouren. Das Fest soll vom 19. ‑ 21. Mai gefeiert werden. Doch die Achertalgruppe ist dagegen, weil vorher das Bundesliederfest in Karlsruhe stattfindet. Der Termin muß der Achertalgruppe abgetrotzt werden. Und dann ist es soweit. Das Fest steht unter dem Motto: "Alemannisches Volksliederfest." Schriftführer Franz Huber schreibt für die Zeitung am 14. 5. 51: "Die Mösbacher Sänger feiern am 20. 5. 51 ihr 60‑jähriges Vereinsjubiläum und haben dieses Fest ganz dem alemannischen Volkslied gewidmet. Nach wochenlanger Arbeit sind die sinnreichen Festwagen, die zusammen mit einigen Fußtruppen, 27 schöne alemannische Volkslieder darstellen, bis auf das letzte Ausschmücken fertiggestellt. An dieser Stelle darf auch der Dirigent des Jubelvereins Herr Hptl. Fahrländer nicht vergessen werden, der das Fest in unermüdlicher Arbeit vorbereitet, bis ins Kleinste geplant und die gesamte Gestaltung von Festzug und Festakt übernommen hat."
Am Samstag, 19. 5. 51, ist um 8 Uhr ein feierliches Requiem. Um 20.30 Uhr zieht ein großer Lampionzug durch das Dorf, und anschließend findet das Festbankett im Festzelt statt. Am Festtag sind alle gespannt auf den Festzug, der aus 53 Gruppen besteht. Die Gäste und Zuschauer sind begeistert. In dem Zeitungsbericht vom 23. 5. wird von 12.000 Zuschauern gesprochen. Eines freut die Mösbacher besonders: unter den vielen Ehrengästen ist auch der badische Staatspräsident Wohlleb.
Doch die Ausgaben für das Fest sind ungeheuer hoch: 9.321.06 DM. Der Reingewinn beträgt 2.911.90 DM. Das Fest bringt nachträglich viele Verpflichtungen mit sich. Alle Vereine, die 1951 anwesend waren, laden in der Folgezeit zu ihren Festen. So ist man in Rheinbischofsheim, in Sasbach, in Bermersbach, in Zusenhofen, in Appenweier, in Kappelrodeck, dazu kommt der Jahresausflug, Beerdigungen, Geburtstage uns silberne Hochzeiten, so daß der Chronist schreibt: "...und der Geldbeutel war schwindsüchtig im höchsten Grade nach vielen Festen in diesem Jahr!"